Dieser Bau in Berlin ist wohl derjenige mit höchsten Symbolkraft. Und das nicht nur, weil er auf jeder 10, 20 und 50 Cent-Münze zu sehen ist. Es steht für Teilung und Wiedervereinigung. Es ist das Tor von Ost nach West (oder umgekehrt) Das Brandenburger Tor steht symbolisch für die Geschichte Berlins und die Geschichte eines geteilten Landes.
Brandenburger Tor: Ort der Geschichtes
Am 09. November 1989 war das Brandenburger Tor auf allen Fernsehbildschirmen der Welt zu sehen. Die Grenze der DDR wurde durch ein mehr oder weniger unglücklich formuliertes Statement in einer Pressekonferenz geöffnet. Sofort trafen sich die Menschen aus Ost- und West-Berlin vor dem Brandenburger Tor. Sie feierten auf der vor dem Brandenburger Tor mehrere Meter breiten Berliner Mauer. Einige sogar fuhren Fahrrad auf der Mauer. Die Grenzbeamten der DDR, die die Grenze noch einen Tag zuvor aufs Schärfste bewacht hatten, schauten auf der Ost-Seite nur tatenlos zu, während von der West-Seite die Menschen mit Hammer und Meißel Stück um Stück auf der Berliner Mauer schlugen.
Das Brandenburger Tor in Berlin erinnert ein wenig an griechische Tempelbauten wie die Akropolis mit ihren Säulen. Aus sechs Säulen bildet es fünf Durchfahrten – wobei die mittlere etwas breiter ist. An den Seiten sind jeweils Torhäuser gebaut. Oben auf dem Tor trohnt die Quadriga. Übrigens hat die Quadriga in der Silvesternacht 1989 / 90 sehr gelitten und musste anschließend aufwändig restautriert werden. Stand das Tor nach dem Fall der Berliner Mauer noch völlig frei auf dem Pariser Platz, ist es jetzt Teil eines Gebäude-Ensembles welches den Pariser Platz umschließt.
Auf dem Pariser Platz kann man ausgezeichnet flanieren. Auf dem nahen Boulevard Unter den Linden laden Cafés zum Setzen ein. An dieser prominenten Adresse residieren u.a. die Dresdener Bank, der französische Botschafter, die Akademie der Künste und das berühmte Hotel Adlon.
Reichstag
Der Reichstag hat die Geschichte der deutschen Demokratie seit jeher begleitet. Umso symbolträchtiger ist es, dass seit 1999 der Deutsche Bundestag wieder seinen Sitz im Reichstagsgebäude in Berlin hat.
Besucherterasse und Kuppel
Der Reichstag gehört dem "deutschen Volke." Hier tagen nicht nur die gewählten Volksvertreter, sondern das Haus ist offen für jedermann. Alle 80 Millionen Mitglieder des deutschen Volkes sind eingeladen mit ihren Gästen das Haus zu besichtigen.
Vor allem die spektakuläre Kuppel und die Besucherterrasse auf dem Dach des Reichtagsgebäudes sind unbedingt einen Besuch wert. Die Kuppel hoch über den Dächern Berlins ist begehbar: Auf einer spiralförmigen Rampe gelangt man ganz oben auf eine Plattform in der Reichstags-Kuppel. Von hier oben hat man eine Aussicht über die ganze Stadt. Besonders die nahe Spree, das nur wenige Meter entfernte Brandenburger Tor und die Hochhaus-Türme am Potsdamer Platz sind gut zu sehen. Auch in den Abendstunden lohnt ein Besucht und ein Ausblick über das Lichtermeer der City von Berlin.
Oben auf dem Dach des Reichstags gibt es übrigens das Dachgarten-Restaurant und Cafe des Gastronomen Käfer. Bei Käfer können Sie Nachmittags einen Café genießen oder ausgezeichnet gehoben essen gehen. Eine rechtzeitige Reservierung lohnt sich.
Eine kleine Geschichte des Berliner Reichstags
1894 wurde der Reichstag in Berlin vom Architekten Paul Wallot fertig gestellt. Der damalige Kaiser, Kaiser Willhelm II war nicht gerade begeistert vom Bau einer Volksvertretung.
Am 09. November 1918 rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann vom Westbalkon die Demokratie und die Weimarer Republik aus. Die erste deutsche Republik und Demokratie begann und endete im Reichstag in Berlin.
Das Gebäde brannte am 27. Februar 1933 komplett aus. Damals wurde Mitgliedern der KPD die Schuld gegeben – bis heute gibt es den Verdacht, dass der Brand auch von den Nationalsozialisten gelegt worden sein könnte. Allerdings weiß bis heute niemand sicher, wer den Brand wirklich gelegt hat.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Reichstagsgebäude stark beschädigt und in den 60er und 70er Jahren wieder aufgebaut.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde der Bau nach den Plänen des Architekten Sir Norman Foster wieder mit einer Kuppel versehen und umgebaut. Kurz vor dem Beginn der Umbauarbeiten wurde Reichstag aber noch spektakulär vom Künstler Christo und seiner Frau Jeanne-Claude verhüllt.
Seit 1999 tagt im Reichstag in Berlin wieder das deutsche Parlament: Der deutsche Bundestag.
Unter den Linden
Der prächtige Boulevard "Unter den Linden" ist eine zentrale Achse in Berlin. Viele viele Sehenswürdigkeiten werden durch den Boulevard verbunden oder befinden sich direkt unter den Linden. Vom Brandenburger Tor bis zur Museumsinsel kann der Flaneur den Boulevard entlang schlendern: Ein sehr großes Stück sogar unter den namensgebenden Bäumen.
Ursprünglich angelegt wurde der Boulevard um das Stadtschloss mit den Jagdrevieren im Tiergarten zu verbinden. Ab dem 17. Jahrhundert kamen an dieser Straße immer mehr Gebäude hinzu (wie das Kronprinzenpalais, der heutige Bebelplatz und die Oper). Nach dem Sieg über Napoleon ließ Friedrich Wilhelm III den Baumeister Schinkel die Straße zu einer Triumphstraße ausbauen. Ende der 1950er Jahre wurden zahlreiche Gebäude wieder aufgebaut. Das Berliner Stadtschloss wurde gesprengt.
Alexanderplatz und Weltuhr
Am Alexanderplatz steht der Berliner Fernsehturm. Die höchste Aussichtsplattform in Berlin: Von hier sieht man bis ins Umland vor den Toren der Stadt. Mit seinen 368 Metern ist er weithin sichtbar – auch von außerhalb Berlins soll man ihn sehen können. Und Besucher, die mit dem Flugzeug anreisen, sehen beim Landeanflug auf die Berliner Flughäfen ganz sicher den „Telespargel“ wie der Fernsehturm in Berlin am Alex genannt wird.
Besondere Attraktion ist neben der Besucherterrasse das Restaurant „Telecafe.“ Es dreht sich in einer Stunde um 360 Grad.
Der Fernsehturm am Alexanderplatz wurde 1969 fertig gestellt und in Betrieb genommen. Seitdem ist er ein Wahrzeichen von Berlin. Heute ist er im Besitz der Deutschen Telekom AG. Übrigens, zur Fußball-WM wird der die Kugel des Turms zu einem Silber-Magentafarbenen Fußball beklebt.
Berliner Mauer
Zwischen dem Ende des II. Weltkrieges und der Gründung der BRD und der DDR werden die Grundfesten für die Teilung Deutschlands zementiert. Bereits in den 50er Jahren bereitet die DDR mit Unterstützung der Sowjets die Abriegelung des Ostens vor, um die anhaltenden Flüchtlingsströme vom Osten in den Westen Deutschlands von bis zu 200.000 Menschen pro Jahr zu unterbinden. Im Zeitraum eines Jahres, zwischen August 1961 und August 1962 sperrt das SED-Regime die Sektorengrenze zu West-Berlin, errichtet und befestigt die Mauer im Stadtgebiet und vereitelt Fluchtversuche durch Todesschüsse. Eine traurige Bilanz, die sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
Während die DDR den Ausbau der Mauer systematisch vorantreibt und perfektioniert, zeigt sich der Westen wenig handlungsfähig und läßt die DDR gewähren. Bis 1989 werden 5.000 Fluchtversuche unternommen, von denen über 3.000 scheitern, zu Verhaftungen und Verletzungen führen. Insgesamt verlieren 239 Menschen allein an der Berliner Mauer ihr Leben. Der Mauerfall wird durch die von Gorbatschow eingeleiteten Reformen in der Sowjetunion vorbereitet. Mit Perestrojka und Glasnost verbinden sich bald auch die Hoffnungen der Menschen im Osten Deutschlands. Während sich im Jahre 1989 die Opposition vor allem in kirchlichen, Umwelt- und Friedensgruppen formiert und durch Demonstrationen Druck ausübt, nutzen Tausende DDR- Bürger im Sommer 1989 die Möglichkeit über die ungarische Grenze oder die Botschaft in Prag in den Westen zu fliehen. Am 9. November fällt schließlich die Mauer. Politbüro-Mitglied Günther Schabowski geht durch einen Versprecher in die Geschichte ein.
Friedrichstraße
Die Friedrichstraße ist die legendärste Straße der Stadt – hier verbindet sich die Tradition der "Goldenen Zwanziger" mit der Architektur des Neuen Berlins. Einst waren in der 3,5 km langen Straße die Vergnügungspaläste, Cafés, Theater und Varietés wie der berühmte "Wintergarten".
Nach der Teilung Berlins führte die Mauer auch durch die Friedrichstraße, wo sich der bekannte Kontrollpunkt Checkpoint Charlie an der Grenze der beiden Stadtteile Kreuzberg und Mitte, an der Grenze von Ost-und Westberlin, befand. Der mittlerweile vollständig restaurierte Bahnhof Friedrichstraße ist den West-und Ostberlinern als innerdeutscher Grenzübergang noch in leidvoller Erinnerung wie auch die ehemaligen Abfertigungshalle, "Tränenpalast" genannt, Gegenüber hat 2006 der Theaterbau Admiralspalast wiederöffnet. Weiter nördlich befindet sich der Friedrichstadtpalast, in dem Revuetheater von internationalem Rang geboten wird.
Auf der südlichen Hälfte der Friedrichstraße sind zahlreiche neue Bauten wie die Friedrichstadtpassagen mit Boutiquen, Büros und Restaurants im neuen Design entstanden. Zum Flanieren und Kaufen lädt im Quartier 207 das Kaufhaus Galeries Lafayette mit seinen französischen Spezialitäten wie der Delikatessenabteilung ein. Der Entwurf des Architekten Jean Nouvel beeindruckt mit seiner transparenten Fassade aus Glas sowie dem sich nach unten verjüngenden Atrium. Die angrenzende Passage Quartier 206, in der sich zahlreiche Boutiquen von Edel-Designern befinden, ist im extravaganten Stil des Art Déco gehalten. Die Angestellten aus den neu entstandenen schicken Büros, Agenturen und Medienzentren wie auch die Besucher genießen das urbane Lebensgefühl und den New Yorker Flair der neuen Friedrichstraße.
Museumsinsel
Eingerahmt von der Spree reiht sich hier ein Museum an das andere. Ein jedes mit einzigartigen Ausstellungen und Sammlungen. Die nördliche Spitze der Spreeinsel im Zentrum von Berlin ist einer der wichtigsten Museumskomplexe weltweit. Die Museumsinsel gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Karl Friedrich Schinkel plante 1822 die Bebauung der Inselspitze mit Museen. Als erstes Haus war das alte Museum fertiggestellt, Preußens erstes öffentliches Museum. Es war der Anspruch Berlins, mit den Museumsstandorten Paris und London gleichzuziehen. Im 2. Weltkrieg wurde das Ensemble stark zerstört - der Wiederaufbau dauert noch immer an. An vielen Stellen der Museumsinsel kann man noch immer zahlreiche Einschusslöcher aus dem Krieg entdecken.
Anfang der 90er Jahre wurde ein Masterplan Museumsinsel entworfen. Alle Gebäude werden seitdem saniert und die Gebäudetechnik modernisiert. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Häuser zu einem großen Museumskomplex zusammengefasst werden, durch eine Promenade kann dann jedes Haus erreicht werden.
Das Alte Museum zeigt antike Stücke, hier ist auch das Ägyptische Museum untergebracht, welches vorher in Charlottenburg beheimatet war. Im Neuen Museum nebenan wird zur Zeit saniert. Das Haus soll 2009 fertig gestellt sein. Im Pergamonmuseum sind Architekturaufbauten der Antike und viele antike Sammlungen zu sehen. Besonders der beeindruckende Pergamonaltar oder das Ischtar Tor samt Prozessionsstraße aus Babylon sind hier aufgebaut. Im Original, versteht sich. In derAlten Nationalgalerie sind Skulpturen und Gemälde aus dem 19. Jahrhundert zu finden, wie z.B. Werke von Caspar David Friedrich. Das Bode-Museum zeigt Byzantinische Kunst.